Mabon – Erntedank und Tag-Nacht-Gleiche

Ende September ist es wieder soweit. Das Jahreskreisfest Mabon signalisiert das Ende der Erntezeit (so wie Lammas den Beginn der Erntezeit signalisiert) und wird mit einem Erntedankfest gefeiert . Mabon ist außerdem nicht nur der Tag des offiziellen Herbstanfangs sondern auch der Tag, ab welchem die Nächte wieder länger sind als die Tage. An diesem Tag jedoch steht die Erde im rechten Winkel zur Sonne, die genau über dem Äquator ist. So bekommen alle auf der Welt die gleiche Menge an Licht und Dunkel, die Herbst-Tagundnachtgleiche. Ein Moment der absoluten Balance.

Viele Kulturen haben zu dieser Jahreszeit immer schon besondere Erntefeste gefeiert. Im antiken Griechenland war Oschophoria ein Fest, das im Herbst stattfand, und mit Weintrauben und Brot gefeiert wurde. Seit 1810 gibt es in Bayern das Oktoberfest, das, wie Mabon, in der letzten Septemberwoche beginnt, und bis heute ein großes Fest ist. Chinas Mittherbstfest oder Mondfest wird in der Nacht des Erntemondes gefeiert und ist ein Fest zur Ehre des Mondes und der Einheit der Familie.

Mabon, das zweite Erntefest, die Herbst Tagundnachtgleiche. Was bedeutet Mabon für Wicca?

Mabon im Wicca Jahreskreis

Mabon wird im Wicca Jahreskreis gefeiert wenn die Sonne in das Sternzeichen Waage eintritt (zwischen 19. und 23. September). Passenderweise ist die Waage auch ein Zeichen für Balance und Mabon ist der Tag, an welchem die Welt in perfekter Balance steht. Hell und Dunkel sind für einen Tag im Gleichgewicht, bevor die Nächte wieder länger sind als die Tage. Mabon steht damit auch für den feierlichen Abschied vom Sommer und für die innerliche Vorbereitung auf den Winter.

Wir wissen, dass die Kälte des Winters bald einsetzt. Für die nächsten Monate wird die Nacht über das Licht regieren, bis zu Yule das Licht wiedergeboren wird. Der Sommer ist vorüber, die Felder sind fast leer, die Ernte ist eingefahren. Der Herbst ist eine Zeit des „Dazwischen“, einer magischen Zeit zwischen der Fülle des Sommers und dem kommenden Mangel des Winters, zwischen üppigem Laub und kalter Unfruchtbarkeit. Da diese Feier zwischen diesen beiden Extremen liegt, heißt es, dass die Geister in den kommenden Monaten sehr aktiv sind.

Zu Mabon nehmen wir uns einen Moment Zeit, um den Wechsel der Jahreszeiten zu ehren und dankbar zu sein für einen Sommer voller Fülle und alle weiteren Dinge mit denen wir gesegnet sind.

Die symbolische Bedeutung von Mabon

Im Frühling und Sommer sprießt und blüht die Natur in einem magischen Fest äußerer, sichtbarer und produktiver Bewegung im Außen – und wir auch. Wir fühlen die Energie der Sonne und des Sommers, sind gern viel und draußen unterwegs. Der Herbst signalisiert den natürlichen Zyklus des Endes dieses äußeren Ausdrucks und wir alle spüren den Wechsel zu einer stilleren und ruhigeren Zeit, einer Bewegung der Energie vom Außen zum Innen.

Die Veränderungen von Temperatur und Sonnenlicht veranlassen die Bäume dazu, ihren Blättern leuchtende Farben zu verleihen und dann ihre Energien zurück in den Stamm und die Wurzeln zu ziehen, um die Kälte der kommenden Monate zu überleben. Auch wir sind ein Teil dieser Natur und auch wir spüren im Herbst dass es Zeit wird, unsere Energien nach innen zu wenden.

Zu Mabon folgen Wicca und Hexen langsam dem Ruf der Natur und richten ihre die letzten Monate nach außen gerichtete Aufmerksamkeit wieder auf ihre inneren Prozesse. Jetzt ist keine Zeit, neue Projekte zu initiieren oder neue Unternehmungen zu starten, sondern eine Zeit der tiefen Reflexion und des Zurückziehens ins Innere, um die Tiefen der eigenen Seele und Psyche zu erkunden. Mabon signalisiert uns, verinnerlichte Ideen, Paradigmen und Weltanschauungen zu erforschen, um herauszufinden, was uns wirklich ausmacht, was uns motiviert und was uns abstößt. Diese Art der Selbsterkenntnis ermöglicht es uns, wirkungsvolle Maßnahmen für die Zukunft zu ergreifen, die auf Einsicht und Reflexion beruhen.

Selbstreflexion und Innenschau

Der Herbst symbolisiert den Übergang in unseren eigenen Lebenszyklen, den Übergang ins Alter sowie damit verbundenes Wissen, Voraussicht und Weisheit. Ein weiteres Symbol ist die Ernte. Mabon ist eine günstige Zeit, um die Umstände deines Lebens genau zu betrachten und zu überlegen, wie du zu diesen Bedingungen beigetragen hast – im Guten wie im Schlechten.

Diese Aufgabe ist oft schwierig, da unser Leben oft nicht den Erwartungen entspricht, die wir an uns stellen. Oft genug wollen wir unseren eigenen Beitrag zu diesen unerwünschten Umständen nicht sehen und sind versucht, Andere oder äußere Umstände, dafür verantwortlich zu machen. Denn, sind wir ehrlich, wer möchte sich seinen Schattenaspekten, seiner Unzulänglichkeit, Eifersucht, Wut, Manipulation, Gier oder Faulheit, stellen? Ist es nicht lustig, wie schnell wir sehen, wie wir selbst zu guten Ergebnissen beigetragen haben, aber wie sehr wir kämpfen, bevor wir akzeptieren, dass wir genauso unseren Beitrag zu all den unangenehmen Umständen geleistet haben, in denen wir uns befinden?

Und doch ist es genau das, was wir tun müssen, um die im Herbst geforderte Weisheit und spirituelle Klarheit zu erlangen und ein ausgeglichenes und glückliches Leben ohne Reue zu schaffen. Doch anstatt nach Schuld, Scham, Bedauern oder – auf der anderen Seite – Selbstglückwünschen zu suchen, ist es die wichtigste spirituelle Praxis, das Leben ohne Wertung und Beurteilung sehen zu können.

Mabon als Ernte(dank)-Fest

Während wir die Gaben der Erde feiern, akzeptieren wir auch, dass der Winter kommt und Zyklen enden. Wir haben zu essen, aber die Wärme liegt hinter uns und die Kälte liegt vor uns. Daher sind wir heute dankbar für alles was wir haben und mit was wir das ganze Jahr gesegnet wurden. Mabon als Erntedankfest feiert die reiche Ernte, nicht nur der Natur, sondern auch die Ernte dessen was wir im übertragenen Sinne in diesem Jahr gesät haben.

In dieser kommenden Jahreszeit ist es wichtig, über unser Leben nachzudenken, ohne dass der innere Kritiker und unsere Meinungen die Kontrolle übernehmen. Unser Leben ist einfach das, was es in diesem Moment ist, ob angenehm oder nicht, wir SIND, das Leben IST. Dies ist die natürlichste und magischste Sichtweise, die wir auf unser Leben haben können. Das Leben selbst vergibt keine Belohnungen oder Bestrafungen, es gibt nur Konsequenzen.

Wenn du dein Leben auf diese Weise beobachtest, kannst du klar erkennen, wo du zu deinen aktuellen Umständen beigetragen hast, und das gibt die die Möglichkeit, realistische Pläne für Veränderungen zu schmieden, um die „zukünftige Ernte“ besser zu gestalten. An Mabon wird innegehalten und darüber reflektiert, was im vergangenen Jahr geschehen ist, um sich für das kommende Jahr neu vorzubereiten. Wenn wir diese symbolische Bedeutung der Ernte betrachten, dann „ernten wir, was wir gesät haben“. Diese Symbolik wirft ein Licht auf das Konzept von Karma (was auf Sanskrit Aktion bedeutet), das sowohl Wiccas als auch die alten Kelten in ihrem Leben als spirituellen Weg gesehen haben.


Feierst du Mabon dieses Jahr? Vielleicht nimmst du dir an diesem Tag einen Moment Zeit um einfach dankbar zu sein für alles, was – besonders dieses Jahr – gut für dich gelaufen ist und hältst einen Moment inne um darüber nachzudenken, wie es weitergehen wird und dir anzusehen, wie es zu deiner aktuellen Situation – ob gut oder schlecht – gekommen ist.

Ich freue mich auf deine Nachrichten dazu!

Wicca A Year and a Day auf Deutsch von Beleniels Zaubergarten.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Join Waitlist We will inform you when the product arrives in stock. Please leave your valid email address below.
Nach oben scrollen