Lammas – Beginn der Erntezeit

Lammas (oder Lughnasadh) ist ein uraltes Jahreskreisfest, die Feier des ersten Brotlaibs, den die Dorfbewohner aus ihrer Ernte hergestellt haben. Lammas markiert als erstes Fest der Ernte den Beginn der Erntezeit. In Irland wird Lugh gefeiert. ein alter keltischer Gott des Handwerks und der Magie, daher auch häufig der Name Lughnasadh, je nachdem welcher Tradition man sich zugehörig fühlt. Lughnasadh war eine Zeit natürlicher Magie, als die Erde, unsere Mutter, wieder die Früchte und das Getreide lieferte, das wir so dringend zum Leben benötigten.

Sonnenblumen und Weizen sind besondere Symbole für Lammas
Sonnenblumen und Weizen sind besondere Symbole für Lammas

Den Sommer genießen

Dies sind die faulen Tage des Sommers, die Gärten sind voller Leckereien, die Felder voller Getreide und die Ernte rückt näher. Jetzt ist die perfekte Zeit um sich einen Moment der Ruhe zu gönnen, den Sommer zu genießen, sich in der Hitze zu entspannen und über die bevorstehende Fülle der Herbstmonate nachzudenken. Zu Lammas ist es an der Zeit zu ernten, was in den letzten Monaten gesät wurde und zu erkennen, dass die hellen Sommertage bald zu Ende gehen werden.

Lammas und Opferbringen

(nach “Wicca – A year and a day” von Timothy Roderick)

Das Thema “Opfer” ist ein wichtiger Aspekt von Lammas. Die heilige Ernte stellte das Opfer des gehörnten Gottes dar, wie er sich durch das Getreide manifestiert, um das menschliche Leben zu erhalten. Er stirbt bei der Ernte, um im Frühjahr wieder geboren zu werden. Dieses archetypische Thema des altruistischen Opfers durch den Tod wird durch die Ernte des ersten Getreides dargestellt. Also wurden die ersten Ernten als Opfer den Göttern angeboten und Lugh und Danu wurden angerufen, um die Ernte zu schützen. Es wurde ein Laib Brot gebacken und unter der Dorfgemeinschaft geteilt (aus dem Englischen “Loaf-Mass” wurde “Lammas”), um den gehörnten Gott, der das Korn geworden ist, in sich aufzunehmen. (Klingt nach einem bekannten Brauch aus dem Christentum, oder?)

Ein typisches Opfer beinhaltet, dass etwas oder jemand von sich selbst frei und selbstlos für andere gibt. Opfer beinhaltet eine Form von Energie, die sich selbst aufgibt um sich in etwas anderes verwandeln zu können. Dieses Geheimnis des Opfers, des selbstlosen Opfers, ist was Lammas im Kern ausmacht.

Life takes care of Life

Viele verschiedene spirituelle Gelehrte und Gurus, wie z.B. Mooji drücken dies aus als “Das Leben kümmert sich um das Leben“. Viele gehen davon aus, dass sei nur im Schönen, Guten gemeint, doch genauso gut könnte man sagen “Das Leben ernährt sich vom Leben“. Wenn wir überleben wollen, so müssen wir töten, sei es nun ein Tier oder ein Pflanze der wir ein Opfer abverlangen. Alles ist ein geschlossener Kreislauf. Das Kaninchen ernährt sich vom Gras am Boden, der Falke jagt das Kaninchen und Menschen schießen den Falken. Diese Menschen gehen dann nach ihrem Tod wieder in den Schoß der Erde ein und werden zu dem Gras was wieder Kaninchen nährt. Das Problem ist nur, dass wir Menschen begonnen haben mehr zu nehmen als wir benötigen, mehr als uns zusteht.

Zu Lammas wird das erste Brot aus dem neuen Getreide in einer festlichen Messe geteilt.
Zu Lammas wird das erste Brot aus dem neuen Getreide in einer festlichen Messe geteilt.

Perspektiven auf das Thema Opfer und Leid

Es gibt eine göttliche Perspektive und eine weltliche Perspektive auf das Thema Opfer und das Thema Leid oder Schaden. Die göttliche Perspektive ist die mystische Sicht der Existenz und Opfer ist ein ganz essentieller Bestandteil von Existenz. Diese göttliche Perspektive kennt keinen Unterschied zwischen Leben und Tod, hell und dunkel, weil das Leben ein funktionierendes Ganzes, eine Einheit ist. Aus dieser distanzierten Sicht gibt es kein Leid und keinen Schaden, den man jemandem zufügen kann oder der einem zugefügt werden kann, da nicht unabhängig von etwas anderem existiert. Es gibt daher also auch niemanden der Schaden anrichtet und niemanden dem geschadet wird. Aus der weltlichen Perspektive bezeichnen wir es als “töten und essen”, aber aus der göttlichen Perspektive wird dieses Etikett entfernt und es ist nur noch eine weitere von unzähligen Funktionen der Existenz, des Lebens.

Aus der alltäglichen praktischen Perspektive, in der wir täglich leben, gibt es jedoch ganz klar einen Unterschied zwischen Töten und Nicht-Töten. Wir bemerken Schaden und Leid.

Gleichzeitig gibt es also Schaden und es gibt keinen Schaden. Auf dieses mystische Paradoxon möchte Lammas uns aufmerksam machen und lädt uns ein, es direkt anzusehen und für uns zu klären. Lammas weckt in uns ein Gefühl des bewussten Lebens. Es fordert uns auf, den Bezugsrahmen des großen Ganzen in unser tägliches Leben zu übernehmen, während wir unser Bewusstsein für ein dauerhaftes Gefühl der Dankbarkeit für das Opfer der Pflanzen und Tiere öffnen, die wir konsumieren.

Korrespondenztabelle

Gefeiert wird Lammas am 1. August. Da dies ein fester Feiertag für Mutter Erde ist wird dieser als ein größerer Sabbat gesehen und dem weiblichen Prinzip zugeordnet.

KräuterSchafgarbe, Basilikum, Hopfen, Goldrute, Ringelblume, Rosmarin, Eisenkraut, Minze, Beifuß, Kapuzinerkresse, Klee, Heliotrop, Mohn, Wolfsmilch, Irisch Moos, Aloe, Akazie, Mädesüß, Blätter von Apfel und Beeren, Stechpalme, Weinrebe, Efeu, Haselnuss, Holunder
BlumenPfingstrose, Ringelblume, Sonnenblume, Rose
FarbenGelb, Orange, Rot, Grün, Braun. Tiefe, satte Farben (Rot, Burgund oder andere Herbsttöne)
KristalleKarneol, Citrin, Tigerauge, Aventurin, Obsidian
SymboleGetreide, Mais, Kartoffeln, Zwiebeln, Obst (Apfel, Birne, Beeren), Nüsse, Marmelade
Korrespondenztabelle zur Symbolik für Lammas

Lammas-Räucherwerk – Rezept zum Selbermachen

(nach “Wicca – A year and a day” von Timothy Roderick)

Lammas ist ein guter Tag für Rituale, wie z.B. dem Dekorieren deines Altars oder um dir Zeit für eine Lammas-Meditation zu nehmen.

Für das Lammas Räucherwerk benötigst du pulverisiertes Sandelholz, pflanzliches Glycerin, die ätherischen Öle von Patchouli, Rosmarin, Basilikum, Rose und Kamille sowie etwas Eichenholzsplitter, Weihrauch und getrockneten Hafer.

  1. Pulverisiertes Sandelholz und 1 EL pflanzliches Glycerin mit einer Gabel verquirlen bis es weich und fluffig ist. Falls zu trocken, mehr Glycerin hinzugeben.
  2. 5 Tropfen Patchouli und je drei Tropfen der anderen Öle hinzugeben.
  3. Die trockenen Zutaten hinzufügen und alles gut mischen.
  4. Mindestens einen Tag ruhen lassen, bevor es auf heiße Kohle gesprenkelt wird.

Wie feierst du Lammas? Ich freue mich auf deine Ideen in den Kommentaren, vielleicht finde ich dabei noch weitere schöne Ideen für das kommende Jahr! 🙃

Wicca A Year and a Day auf Deutsch von Beleniel Anorhuin

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