Yule Traditionen – oder warum uns Weihnachten nicht gehört

Also, was feiern wir eigentlich nochmal? und welche Yule Traditionen gibt es denn nun wirklich?

Der Dezember ist vielleicht der heiligste Monat des Jahres. Westliche Christen, Juden, Muslime, Buddhisten, Heiden und sogar Zoroastrier haben diesen Monat etwas zu feiern. Obwohl es schade ist, das zuzugeben, scheint es, dass der Kommerz in letzter Zeit die treibende Kraft hinter Weihnachten geworden ist. Du wirst jedoch überrascht sein zu erfahren, wie lange dies schon so ist: Ben Jonson erschuf 1616 den „Weihnachtsmann“ (nicht zu verwechseln mit St. Nicholas), um sich gegen Protestanten zu verteidigen, die das traditionelle Fest kritisierten. Die Weihnachtskarte wurd 1862 erfunden, nachdem sich teurere Karten mit Metallgravur nicht durchgesetzt hatten und Coca Cola erfand 1931 den ikonischen roten Anzug des Weihnachtsmanns um mehr Cola zu verkaufen.

Woher kommen Yule Traditionen

Weihnachten ist nur EIN Tag in einer Litanei anderer heidnischer etablierter Feiertage, die kopiert oder angepasst wurden, um mehr Anhänger oder kommerzielle Unternehmen zu gewinnen. Weihnachten ist nur deshalb „christlich“, weil alte heidnische Winterfeste von der Kirche übernommen wurden. Geht man zurück in die Antike, so ist es kein Zufall, dass der 25. Dezember als Festtag gewählt wurde. Dies ist der Tag von Sol Invictus (unbesiegbare Sonne), der Tag, an dem die heidnische Welt zusammenkam, um die Geburt der Sonnengötter Osiris (Ägypten), Apollo und Bacchus (Griechenland) und Mithra (Persien) zu feiern. So wurde das alte Fest der Wintersonnenwende, die Geburt der Sonne, von der Kirche als die Geburt Jesu angenommen; Daraus ist irgendwie eine ganze Saison geworden

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Im letzten halben Jahrhundert hat Weihnachten diese hektische Identität angenommen und ist zu einer Zeit geworden, in der wir mehr tun, mehr sein und mehr kaufen müssen. Für einige ist es eine Zeit des maximalen Stresses und der Angst geworden. Der Winter sollte eine Zeit der Entschleunigung, ja sogar des Winterschlafs sein. Deshalb lasst uns diese festliche Jahreszeit neu überdenken. Es ist die Gelegenheit, sich von einem kitschigen Lamettafest zurückzuziehen, dieses Event von seinem übertriebenen Branding zu befreien und das Winterfest in seiner natürlichsten Form zu betrachten.

Also wie feiert man ein paganes Weihnachten? Was waren die alten Yule Tradition der Römer, Kelten, Druiden und mehr? Wie kannst du diese Yule Traditionen für dich wieder zum Leben erwecken?

Welche Yule Traditionen kannst du wieder zum Leben erwecken?

Beginnen wir mit dem Datum. Der wichtigste Zeitpunkt ist die Wintersonnenwende am 21.-22. Dezember, dies ist die längste Nacht des Winters. In den keltischen Ländern wurde die Wintersonnenwende als Zeit der Wiedergeburt und Erneuerung angesehen, was durch die Rückkehr des Lichts nach dem kürzesten Tag des Jahres angezeigt wird.

Eine der einfachsten Möglichkeiten, dies zu ehren, ist ein immergrüner Baum. Obwohl das Schmücken eines Baumes oft als eine viktorianische Erfindung angesehen wird, stellten die Druiden im vorchristlichen Großbritannien immergrüne Bäume vor ihre Häuser, um das Kommen des Frühlings zu symbolisieren. Während wir den Baum draußen dekorieren und leben lassen, können wir drinnen mit Misteln dekorieren.

Die Druiden verehrten die Mistel als immergrünes Symbol für Frieden und Freude. Als Aphrodisiakum galt es auch in den kältesten Wintermonaten als Repräsentant des Weiterlebens. Auch frühgermanische Stämme kannten die Idee des Baumschmucks. Ihre bevorzugte Dekoration waren Früchte und Kerzen, um Odin zu ehren. Du kannst dein Haus etwas weniger feuergefährdet machen und die an die römische Tradition halten, Metalldekorationen an den Bäumen außerhalb des Hauses aufzuhängen, anstatt eine brennende Kerze an den Baum im Vorderzimmer zu hängen.

Verbringe die Woche zwischen dem 17. und 24. Dezember damit, Geschenke zu machen, wie es die Römer während der Saturnalien taten. Zu Ehren von Saturn, dem Gott der Landwirtschaft, tauschten die Römer im Namen des Glücks kleine Geschenke aus. Sie hofften, dass der Austausch im folgenden Jahr eine reiche Ernte bringen würde. Die Römer kauften dabei nur ein Geschenk für eine Person.

Wenn du Lust hast deinen Glühwein aufzupeppen, versuche dich doch an der angelsächsischen Wassail-Tradition. Wassail leitet sich vom Wort „waes hael“ ab und bedeutet „gute Gesundheit“. Um das traditionelle Wassail-Getränk zuzubereiten, mischst und erhitzt du Glühbier, geronnene Sahne, Bratäpfel, Eier, Gewürze und Zucker in einer großen silbernen Servierschüssel, vorzugsweise mit einem Fassungsvermögen von 40 l.

Nachdem du einen Drink genossen hast, machst du es dir vor dem keltischen Weihnachtsscheit bequem, den du in den Rauhnächten verbrennst. Dann rundest du das Ganze mit einem Medley aus originellen Weihnachtsliedern ab, um böse Geister zu vertreiben und deine Nachbarn zu segnen. Moderne heidnische Lieder sind heutzutage sogar auf Youtube zu finden; Inkubus Sukkubus’ Hail the Holly King oder Damn the Bard’s Midwinter’s Day sind zwei Startpunkte.

Fazit: Dieses Fest gehört keiner Kultur und schon gar nicht einer Religion. Es ist Teil unserer ganzen Menschlichkeit. In diesem Sinn darfst du Yule und Weihnachten feiern wie du es möchtest. Du kannst eins von beiden feiern, du kannst beides feiern, du kannst es aufpeppen mit meinen – okay vielleicht ein bisschen ironischen, aber gut recherchierten seeeehr alt-traditionellen Ideen. Wichtig ist, dass du dich von dem allgemeinen Stress da draußen nicht anstecken lässt und den Winter draußen und dir ehrst.

PS: Wenn du noch etwas ernsthafteres zum Thema Yule lesen möchtest, schau doch hier bei meinem älteren Post vorbei!

Alles Liebe,

Wicca A Year and a Day auf Deutsch - Ein Hexenblog von Beleniels Zaubergarten.

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