Wie schnell die Zeit vergeht und nun ist schon wieder Mabon, der Herbstanfang, die Tagundnachtgleiche, das Portal in die Dunkelheit. Das Licht verschwindet jetzt immer mehr in die Unterwelt und macht den Schatten Platz, um im kommenden Jahr neu geboren zu werden. Auch wir ziehen uns in unsere Häuser zurück und auch in uns selbst zurück und so wie die Schatten im Außen immer mehr Raum einnehmen, können auch die Schatten in uns immer präsenter werden.
Vielleicht fühlst du dich aktuell verunsichtert, traurig, melancholisch, schnell getriggert. Du darfst diese Gefühle jetzt annehmen, ihnen Raum schenken und erkennen welche Schatten dich in deinem Leben begleiten, welche limitierenden oder sabotierenden Gedankenmuster du mit dir trägst und wovor du Angst hast. je mehr wir in die Schatten gehen, desto spannender wird das Thema Schattenarbeit.
Was ist eigentlich Schattenarbeit?
Schattenarbeit ist sowohl im Bereich der psychischen Gesundheit, im Coaching als auch im spirituellen Bereich aktuell ein beliebtes Wort. Du hast wahrscheinlich schon eine ganze Reihe von Social-Media-Beiträgen gesehen, in denen du aufgefordert wirst, dein „Schattenselbst“ zu erschließen und zu lernen, deine „dunkle Seite“ zu lieben. Während es wie etwas klingt, das mit Darth Vader zu tun hat, wurde der Begriff „Schattenselbst“ erstmals vom Schweizer Psychiater Carl Jung populär gemacht und bezieht sich auf eine Seite, die du als Kind aus Scham zu unterdrücken gelernt hast.
Vielleicht wurde dir zum Beispiel beigebracht, dass es unangebracht sei, Wut auszudrücken, und du wurdest daher darauf konditioniert, deine flüchtigen Gefühle zu ignorieren und immer den Frieden mit anderen zu wahren. Oder vielleicht hast du schon früh gelernt, dass deine Eltern deine Bedürfnisse nicht erfüllen können, und hast dich zu einem überaus unabhängigen Menschen entwickelt, der nie etwas von irgendjemandem verlangt.
Meistens wissen wir nicht einmal, dass wir eine Schattenseite haben, da sie eng mit der Art und Weise zusammenhängt, wie wir leben. Egal wie sehr wir versuchen, es zu unterdrücken, unsere Schattenselbst wird jedoch aktiviert – insbesondere in unseren Beziehungen zu anderen, und hat die Angewohnheit, zu mehr Kummer und Stress zu führen, wenn wir uns nicht mit unserer scheinbar dunklen Seite auseinandersetzen.
Obwohl jeder Schattenarbeit leisten kann, ist es oft sehr viel einfacher professionelle Unterstützung zu bekommen, z.B. durch eine Coaching Session. Da Schattenarbeit jedoch intensive Selbstbeobachtung bedeutet, das Bewusste mit dem Unbewussten verbindet und von dir verlangt, auf einer hochentwickelten Ebene „zu deinem Scheiß zu stehen“, gibt es eine Reihe spiritueller „Hexen“-Praktiken, die dir bei der Heilung und Integration deiner dunklen Teile mit deinem ganzen Selbst helfen können.
10 Tipps & Tricks für Schattenarbeit
Während wir in den Herbst übergehen, gibt es eine besondere spirituelle Kraft für die Schattenarbeit, die nicht ignoriert werden kann. Schattenarbeit oder der Prozess der inneren Alchemie kann uns dabei helfen, auf die Akzeptanz der Teile von uns selbst hinzuarbeiten, denen wir uns lieber nicht stellen möchten.
Ziel ist es, die dunkleren Aspekte unserer Erfahrung und des Zusammenseins mit denen, die wir am meisten schätzen, zu integrieren. Sich das „Schattenselbst“ anzueignen (die verurteilenden, unsicheren, verletzten Teile von uns, die immer wieder zum Vorschein kommen, bis man sie sieht und hört) ist ein Prozess, der durch rituelle Praxis und zahlreiche andere Heilmethoden erreicht werden kann …
Hier sind neun Werkzeuge zur Verbesserung deiner Schattenarbeit:
1. Selbstreflexion – Beginne mit der Untersuchung deiner Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen. Du kannst auch versuchen, einen Brief an dich selbst zu schreiben, in dem du deine Liebe und Dankbarkeit für alle Aspekte deines Schattenselbst zum Ausdruck bringst.
2. Beifuß – Seit der Antike wird Beifuß als Verbündeter für Klarträume und Meditation verwendet und soll die intuitive Einsicht verbessern. Es eignet sich hervorragend, um auszuräumen, was dir nicht mehr dient. Darüber hinaus kann es die Energie steigern, die Verdauung und das Immunsystem unterstützen, das Blut reinigen und Stress abbauen.
3. Journaling ohne Zensur ermöglicht es deinem Schattenselbst, gehört zu werden. Arbeite dabei mit einem Traumkraut wie z.B. dem blauen Lotus, um dein Unterbewusstsein zu erschließen und experimentiere mit dem Führen eines Traumtagebuchs, während du dich auf den mutigen Prozess begibst, deinem Schattenselbst zu begegnen und es zu verstehen.
4. Rosmarin – Mit einer langen Geschichte der Reinigung von Räumen für innere Reflexion und Erkundung ist Rosmarin ein unglaubliches spirituelles Werkzeug, das du als Teil deiner Schattenarbeit verräuchern kannst. Untersuchungen bestätigen auch, dass das Einatmen des Rosmarinaromas den Cortisolspiegel (das Stresshormon) senken kann.
5. Arbeit mit dem inneren Kind – Vergangene Wunden und Traumata sind oft die Ursache unseres gegenwärtigen Schattenselbsts. Es ist unerlässlich, sich der „Kernwunde“ (unterdrückter Schmerz aus der Kindheit, der zu einem Verhaltensmuster und einer Schutzstrategie wird) und dem Trauma unserer Vorfahren zu stellen, das möglicherweise Teil unserer DNA ist. Während es viele Möglichkeiten gibt, mit dem inneren Kind in Kontakt zu treten und es zu heilen, wie Affirmationen, Spiegelarbeit und Bewusstseinsübungen, kann es für manche hilfreich sein, professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen.
6. Lavendel – Lavendel ist ein beliebtes Kraut zur Förderung der Entspannung und Selbstakzeptanz. Es kann erhebend und beruhigend wirken und gleichzeitig erdend wirken. Bei regelmäßiger Anwendung kann es dazu beitragen, Gefühle von Wut, Aufregung und Unsicherheit zu reduzieren, alles Nebenprodukte des chaotischen Schattenarbeitsprozesses!
7. Coaching – Ob Coaching, somatische Therapie oder eine andere Praxis, die Zusammenarbeit mit jemandem, dem du vertraust, kann dabei helfen, die schwierigeren Aspekte der Schattenpsyche zu bewältigen. Suche nach Unterstützung, um aus deinem eigenen Kopf herauszukommen und dich weniger allein zu fühlen, während du mit einigen ziemlich großen Ängsten konfrontiert werden kannst, und lasse sie los. Wenn du dich für eine Coaching Session zum Thema Schattenarbeit interessierst, komm gern jederzeit auf mich zu! Schreib mich einfach hier an!
8. Meditation – Stilles Sitzen ist eine sehr wirksame Möglichkeit, in deine Gedanken, Gefühle und Erinnerungen einzutauchen. Manche sagen, es könne hilfreich sein, seinem Schatten in der Meditation „zu begegnen“. Wenn du diesen Schatten fragst, was er dich wissen lassen möchte, erhältst du möglicherweise eine Antwort. Oder beobachte das Gefühl, das er hervorruft.
9. Sandelholz – Der edle Duft des inneren Friedens, der Reinheit des Bewusstseins und eines offenen Herzens. Die erdenden Eigenschaften von Sandelholz können uns helfen, uns auf die schwierige Aufgabe unserer eigenen Schattenarbeit zu konzentrieren. Während wir heilen, können wir mit diesem außergewöhnlichen Aroma unsere Mitte finden und spirituelle Stärke erlangen.
10. Denke daran, dass Selbstmitgefühl und Selbstliebe einige der Grundelemente sind, die wir benötigen, um die Reise zur Erdung, Zentrierung und vollständigen Annahme unseres wahren Selbst in der Dunkelheit und im Licht zu beginnen. Wie es die Aura-Leserin und Hellseherin Michaela ausdrückt: „Schattenarbeit bedeutet, sich bewusst auf die Reise nach innen zu begeben, um die ungeheilten Teile von uns aufzudecken, die unser Ego verbirgt. Heilung beginnt mit dem Erkennen.“
Der Start in die Schattenarbeit
Um mit der Schattenarbeit starten zu können, musst du deine Schatten erstmal erkennen. Sie zeigen sich häufig in deinem Alltag. Finde heraus, wie und wann sie sich bemerkbar machen. Frage dich, wann du das letzte Mal eine starke Reaktion auf etwas hattest. Wann hat dich das letzte Mal etwas oder jemand getriggert oder geärgert? Wann und warum hast du das letzte Mal Wut, Hass, Neid oder sonst eine negative Emotion in einer Situation gespürt oder einen negativen Gedanken oder eine negative Beurteilung einer Situation gehabt? Oft sind unsere Schatten vor allem erkennbar, wenn wir uns über andere Menschen aufregen. Was genau stört dich so an dieser Person?
Dabei kann dein Journaling ein hilfreiche Unterstützung sein. Frage dich immer mal wieder für einen bestimmten Zeitraum:
- Was triggert dich in deinem Leben und in deinen Beziehungen am meisten?
- Wann und wie beurteile oder verurteile ich mich und andere?
- Was kann ich an anderen nicht leiden?
- Was bewundere ich sehr an anderen?
So kannst du deine Trigger entlarven und dann mit deiner Schattenarbeit beginnen.
Zu den nächsten Schritten der Schattenarbeit schreibe ich bald mehr, je mehr wir in die Dunkelheit gehen.
PS: Mehr Infos zu den Hintergründen der Mabon Tagundnachtgleiche und schöne Rituale findest du hier! Mehr Infos zu den Jahreskreisfesten findest du auch immer auf meinem Insta Account @belenielszaubergarten
Dieses Jahr habe ich für Dich etwas ganz Besonderes erstellt: Eine große, umfassende Mabon Ritualanleitung, mit Infos und Ideen rund um das Jahreskreisfest, was dir für Jahre reichen sollte! Schau gern mal vorbei!
Alles Liebe,
