Seit einiger Zeit stelle ich mein festes Shampoo selbst her. Als ich begonnen habe dem Hexenweg zu folgen, habe ich auch angefangen meine eigenen Kräuter anzupflanzen und zu trocknen und mich immer mehr vegan und vegetarisch zu ernähren und mich mit ätherischen Ölen und Naturkosmetik auseinanderzusetzen.
Auch möchte ich meinen Beitrag dazu leisten, weniger Müll zu produzieren und ich möchte nachhaltiger und minimalistischer leben und weniger von der großen Konsumindustrie abhängig sein.
Seit September 2019 habe ich auf unerklärliche Weise immer mehr Allergien entwickelt und vertrage immer weniger der “normalen” Dinge, die es zu kaufen gibt. Unter anderem machen Weizen, Sulfite oder Konservierungsstoffe meiner Haut Probleme und das hat auch dazu geführt, dass ich generell viel mehr selber mache, zum anderen eben auch festes Shampoo, mit dem ich super happy bin. Dazu möchte ich heute das Rezept vorstellen.
Was man für festes Shampoo braucht
Für festes Shampoo benötigt man ein Tensid, ein Fett, Maisstärke und ätherische Öle. Mehr braucht man eigentlich nicht. Es ist eine umweltfreundliche, nachhaltige und minimalistische Möglichkeit der Haarpflege.
Nach einiger Recherche zu Tensiden und deren Hautverträglichkeiten habe ich mich für Sodium Lauryl Sulfoacetat, kurz SLSA entschieden. SLSA ist ein sehr mildes, schaumbildendes Tensid, das die Kopfhaut nicht austrocknet und aus Palmöl oder Kokosöl gewonnen wird. Alternativ kann man auch SCI (Sodium Cocoyl Isethionate ) kaufen, das soll noch milder sein und ist palmölfrei.
Bei den Fetten habe ich mich für die pflegende und reichhaltige Kakaobutter und Sheabutter entschieden. Natürlich kann man auch Kokosöl verwenden. Gerne mische ich mehrere Öle zusammen.
Zutaten für festes Shampoo
- 125g Kakaobutter oder Sheabutter (oder eine Mischung aus beiden)
- 250g SLSA (wer es schaumiger mag, nimmt etwas mehr)
- 250g Maisstärke in Pulverform (gibt es in jedem Supermarkt in der Backabteilung)
- Bis zu 20 Tropfen reine ätherische Öle
- Optional: Lebensmittelfarbe zum Einfärben
- Optional: Blüten, Kräuter oder Blätter zum Verzieren
Anleitung für festes Shampoo
- Mundschutz anlegen! Das ist wirklich wichtig, wenn man mit Tensiden arbeitet. SLSA ist zwar ein sehr mildes Tensid und für Naturkosmetik zugelassen. Da es aber ein sehr feines Pulver ist, kann es leicht umher fliegen und dabei in ungebundener Form die Atemwege stark reizen.
- Abgewogenes SLA-Pulver und die abgewogene Maisstärke in einer Schüssel zusammengeben.
- Kakaobutter oder Sheabutter im Wasserbad (vorsichtig in der Mikrowelle mit häufigem Umrühren geht auch).
- Die geschmolzene Butter zu der Pulver-Mischung geben und alles solange kneten bis es ein gut vermischter Teig geworden ist.
- Jetzt nach Belieben ätherische Öle (max. 20 Tropfen auf 100g verwendetes Tensid) und Lebensmittelfarbe hinzugeben und weiter durchkneten.
- Wenn Kräuter oder Blüten in den Teig sollen, jetzt dazugeben. Dann nochmal kurz durchkneten
- Mischung in Silikonformen geben (oder mit den Händen formen)
- Wenn du möchtest, kann du noch ein paar getrocknete Blüten, Blätter oder Kräuter als Deko vor dem Trocknen auf den Teig geben.
- Bei 50°C im Backofen ca. 1-2 Stunden aushärten. Danach noch über Nacht fertig aushärten lassen.
Du verwendest die Shampoo Bars ganz einfach wie Seife und kannst sie in der Hand oder direkt im Haar aufschäumen. Achte darauf, dass sie ganz austrocknen bevor du sie in einer Dose verstaust.
Ätherische Öle für die Haarpflege
- Kamille (gegen juckende Kopfhaut, für weiches, glänzendes Haar)
- Lavendel (bei Spliss und trockenem Haar, gegen Haarausfall)
- Zitrone (schön bei blondem Haar)
- Rosmarin (für fettiges Haar und Kopfhaut-Irritationen, gegen Haarausfall)
- Teebaumöl (gegen Schuppen)
- Eukalyptus (stimuliert die Kopfhaut, antibakteriell)
- Zeder( gegen Haarausfall)
- Orange (für Durchblutung, gegen Schuppen)
- Salbei, Zitronengras und Minze helfen bei gereizter Kopfhaut und sind entzündungshemmend, antiseptisch und reinigend.
Na, Lust bekommen es auch auszuprobieren? Lass mich wissen, wie es lief und ob du noch Fragen hast!